Parodontologie in Köln
Der Begriff Parodontologie beschreibt die Lehre des Zahnhalteapparates – Vorbeugung, Diagnostik und Therapie damit verbundener Erkrankungen.
Die Maßnahmen, die unser Team während einer Parodontalbehandlung ergreift, dienen der Gesundheit des gesamten Kauorgans. Wichtige Informationen zu diesem Thema erhalten Sie auch auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V. – www.dgparo.de [7].
Merkmale der Parodontitis
Der Fachbegriff Parodontitis steht für eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. Dieser setzt sich zusammen aus dem Zahnfleisch, der Zahnwurzel, der Wurzelhaut sowie dem sogenannten Alveolarknochen, in dem der Zahn im Kiefer verankert ist. Diese Krankheit wird durch Bakterien verursacht, die in der Mundhöhle entzündliche Prozesse auslösen. Wird eine Parodontitis nicht oder nur mangelhaft therapiert, kann es zum Zahnverlust kommen.
Symptome einer Parodontitis
- Ihr Zahnfleisch ist gerötet, geschwollen oder fängt beim Zähneputzen schnell an zu bluten.
- Ihr Zahnfleisch weicht langsam zurück, wobei teilweise die Zahnhälse freiliegen. Es entsteht der optische Eindruck der Verlängerung Ihrer Zähne. Das Rot-Weiß-Verhältnis ist gestört.
- Es können bei der Zahnhygiene oder beim Essen und Trinken Schmerzen auftreten, da die Zahnhälse frei liegen und stärker auf thermische Reize reagieren.
- Als Begleiterscheinung dieser Erkrankung kann Mundgeruch (Halitosis) auftreten.
- Im schlimmsten Fall lockern sich die Zähne und es kann zum Zahnverlust
Diagnostik
Der Parodontitis auf der Spur: Uns stehen verschiedenste diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung, um eine exakte Diagnostik dieser Erkrankung durchführen zu können. Nachfolgend informieren wir Sie über die einzelnen Schritte.
Entnahme von Abstrichmaterial/mikrobiologische Tests
Im Rahmen unseres Kölner Prophylaxe-Programms wird durch mikrobiologische Plaqueuntersuchungen ein individuelles Risikoprofil erstellt, um die Mundhöhle gezielt von Karies- und Parodontosekeimen befreien zu können. Dazu nehmen wir Abstriche aus Ihrer Mundhöhle und lassen sie im Labor analysieren. Die Ergebnisse geben uns Auskunft über die Zusammensetzung der Bakterienflora in Ihrer Mundhöhle. Gegebenenfalls verschreiben wir Ihnen Antibiotika, um die parodontalen Keime einzudämmen oder setzen die photodynamische Therapie zur Keimreduktion ein.
Parodontales Screening
Die Erhebung des Parodontalen Screening Index (PSI) ist ein wesentlicher Baustein unserer Parodontitis-Diagnostik. Zur frühen Diagnose dieser Erkrankung liefert er wichtige Daten. Anhand des PSI-Wertes kann Ihr Zahnarzt beurteilen, wie weit der Zahnhalteapparat bereits durch die parodontale Entzündung geschädigt ist. Wichtige Merkmale, die in diesem Zusammenhang begutachtet werden, sind:
- Haftungsverlust des Zahnfleisches am Zahn
- Zahnfleischbluten während der Sondierung der Zahnfleischtaschentiefe
- Zahnstein-Beläge
- Zustand des vorhandenen Zahnersatzes
Bildgebende Verfahren
Zur Diagnostik der Parodontitis setzen wir unter anderem bildgebende Verfahren ein. Mit Hilfe der digitalen Röntgentechnik fertigen wir Einzelaufnahmen oder Panoramaschichtaufnahmen an, die uns Einblick in Ihr Gebiss gewähren. Hier können wir feststellen, wie weit die entzündlichen Prozesse der Parodontitis bereits vorangeschritten sind, ob der Kieferknochen bereits angegriffen ist und Kieferzysten vorliegen.
Parodontitis-Prophylaxe
Das Ziel unseres Kölner Teams ist es, Parodontitis und Karies frühzeitig zu erkennen und diese Erkrankungen mit den geeigneten Mitteln zu behandeln. Nachfolgend finden Sie wichtige Informationen zur Vorbeugung der Parodontitis.
Dentale Hygiene
Ihre persönliche Mundhygiene spielt eine gewichtige Rolle in Bezug auf die Parodontitis-Prophylaxe, die wir professionell in unserer Zahnarztpraxis unterstützen. Zunächst wird Ihre Mundhöhle klinisch untersucht, um den Mundgesundheitszustand beurteilen zu können. Unsere Prophylaxeassistentinnen geben Ihnen wertvolle Pflegetipps und weisen Sie darüber hinaus auf eine zahngesunde Ernährung hin. Zur langfristigen Erhaltung Ihrer Zahngesundheit ist es von besonderer Bedeutung, dass Sie kontinuierlich mitarbeiten und unsere Tipps zuhause praktisch umsetzen.
Entfernen von Zahnbelägen
Das Entfernen von weichen und harten Zahnbelägen ist gerade im Hinblick auf das Karies- oder Parodontitisrisiko von besonderer Bedeutung. Es ist ganz einfach: Je weniger Beläge vorhanden sind, desto geringer ist der Anteil an pathogenen (krankheitsverursachenden) Keimen, die Zahnfäule, Zahnfleisch- oder Zahnbettentzündung hervorrufen können.
Neben Ihrer häuslichen Mundhygiene bietet Ihnen unser Kölner Prophylaxe-Konzept zum einen die jährliche Entfernung des Zahnsteins (einmal pro Jahr wird dies von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt), zum anderen die professionelle Zahnreinigung sowie unsere Zahnpflegetipps für zuhause.
Professionelle Zahnreinigung
Hierzu finden Sie Informationen in Kapitel 3.2.
Parodontitis-Behandlung
Da es sich bei der Parodontitis um eine schleichende, langfristige Erkrankung des Zahnhalteapparates handelt, ist eine Kombination aus verschiedenen therapeutischen als auch vorbeugenden Maßnahmen notwendig, um sie einzudämmen und den Erhalt Ihrer natürlichen Zähne langfristig zu ermöglichen. Nachfolgend zeigen wir Ihnen einige wichtige Aspekte der Parodontitistherapie auf.
Geschlossene Zahnfleischtaschenreinigung
Im Rahmen der Parodontalbehandlung ist die effektive, geschlossene Reinigung der Zahnfleischtaschen ein wichtiger Baustein unseres Kölner Therapiekonzeptes.
Der Ablauf dieser Methode ähnelt einer professionellen Zahnreinigung, ist jedoch mehr in die Tiefe (der Zahnfleischtaschen) gerichtet. Die zu behandelnden Bereiche werden örtlich betäubt und unsere Prophylaxeassistentinnen reinigen die Zahn- und Wurzeloberflächen sowie die Zahnfleischtaschen mit Ultraschallgeräten. Auch in diesem Zusammenhang kann die Softlasertherapie zur Keimreduktion angewendet werden.
Nach dieser Behandlung sollte eine Verbesserung der Situation erfolgen, die wir bei den Nachkontrollen in unserer Zahnarztpraxis begutachten. Die Entzündungswerte sollten abnehmen, das Zahnfleisch regenerieren und die Tiefe der Zahnfleischtaschen abnehmen.
Hier ist langer Atem gefragt, denn einmal gründlich reinigen reicht oftmals nicht aus. Bei entsprechender Indikation (Heilanzeige) wird diese Behandlung unter Umständen wiederholt und mit professionellen Zahnreinigungen ergänzt.
Offene Zahnfleischtaschenreinigung
Unser Zahnärzte-Team setzt dieses chirurgische Verfahren lediglich dann ein, wenn alle konservativen Maßnahmen zur Eindämmung der Parodontitis nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben. Es handelt sich um ein operatives Verfahren, bei dem Ihr Zahnarzt die vorher lokal betäubten Zahnfleischareale eröffnet und das entzündete Material entfernt. Darauf erfolgt eine Reinigung der Wurzeloberfläche bis hin zum Kieferknochen und der Zahnfleischtaschen. Anschließend verschließt der behandelnde Zahnarzt die Wunde mit einer feinen Naht. Es folgt eine Heilungsphase, deren Fortschritt wir bei Ihren folgenden Zahnarztbesuchen begutachten.
Therapie der bakteriellen Infektion
Die Bakterienbesiedlung Ihrer Mundhöhle kann zum einen durch Ihre häusliche Mundhygiene beeinflusst werden, zum anderen können wir Ihnen systemische Antibiotika verschreiben oder die photodynamische Therapie zur Keimreduktion einsetzen.
Ästhetisch-plastische Parodontalchirurgie
Parodontitis geht einher mit dem Zurückweichen des Zahnfleisches und kann bei ungehindertem Fortschreiten der Erkrankung auch zu Knochendefekten führen.
Damit eine optimale Rot-Weiß-Optik wiederhergestellt werden kann, führen wir die sogenannte Rezessionsdeckung durch. Hierbei handelt es sich um einen oralchirurgischen Eingriff, bei dem Weichgewebe aus der Mundhöhle an die entsprechende Stelle des Zahnfleischsaums verpflanzt wird und mit dem ortsständigen Gewebe verwächst.
Ist Knochensubstanz von der Entzündung betroffen, kann unser Zahnärzte-Team dieses mit Knochenersatzmaterial (KEM) ergänzen, das mit einer biologisch abbaubaren Membran (Haut) zur sicheren Einheilung abgedeckt wird (GTR = Guided Tissue Regeneration). Im Zuge des Heilungsprozesses bildet sich hier neuer Kieferknochen und das KEM sowie die Membran werden nach und nach abgebaut. Dies resultiert in einer optimalen Ausformung und Stabilisierung des beschädigten Kieferknochens.
Photodynamische Therapie mit Laser
Das moderne Technik-Konzept unserer Zahnarztpraxis bietet Ihnen eine schonende, schmerzfreie und nebenwirkungsfreie Methode, die Besiedelung Ihrer Mundhöhle mit parodontalen Keimen signifikant einzugrenzen. Parodontitis verursachende Keime werden mit Hilfe einer Softlasertherapie abgetötet. Die sogenannte photodynamische Therapie wird sowohl bei der Wurzelbehandlung als auch gegen Parodontitis erfolgreich eingesetzt.
Neben dem Softlaser kommt ein spezieller lichtempfindlicher Farbstoff zum Einsatz, der in die Zahnfleischtaschen eingebracht wird. Nach dessen Belichtung durch den Laser entfernt der behandelnde Zahnarzt die überschüssige Farblösung. Aufgrund der photodynamischen Reaktion, die auf diese Weise ausgelöst wird, sterben die parodontalen Keime in den Zahnfleischtaschen ab.
Diese Methode führt zu einer deutlichen Reduktion der pathogenen (krankheitsauslösenden) Bakterien und ermöglicht es in manchen Fällen, auf den Einsatz systemischer Antibiotika zu verzichten.
Mitarbeit des Patienten
Parodontitis ist leider eine schleichende und langfristige Erkrankung, der wir nur gemeinsam mit Ihnen entgegentreten können. Mit anderen Worten: Ihre Mitarbeit ist gefragt! Während wir Ihnen kompetent und professionell zur Seite stehen, Ihnen sowohl vorbeugende als auch therapeutische Maßnahmen zuteilwerden lassen, empfehlen wir Ihnen parallel dazu, zuhause eine besonders gründliche Zahnpflege durchzuführen (siehe Kapitel 3.3, „Tipps für die richtige Zahnpflege“).